Malu, fast 17 Jahre alt und zu einer beinahe unauflösbaren Einheit mit ihrem Jugendzimmer verschmolzen, hat Sorge, als jungfräulicher Manga-Nerd mit japanischen Sprachkenntnissen zu enden.

Als Radikalkur gegen ihre zunehmende Angst vor allem Neuen hat sie sich erfolgreich um einen Schüleraustausch ihrer Schule mit Japan beworben. Bereits die Ankunft am unglaublich großen Tokioter Hauptbahnhof ist ein Kulturschock für sie; ohne fremde Hilfe lässt sich noch nicht einmal der Ausgang als solcher erkennen.

Zur Eingewöhnung in die neue Schule wird ihr der wunderschöne und mangazeichnende Kentaro zur Seite gestellt, aber leider hat ihn die zunehmend liebenswerte Gastschwester zuerst gesehen…

Doch Heldin und Handlung entwickeln sich weiter, und es kommen vor:
Die japanische Mafia, ein schweres Erdbeben, weibliches Heldentum, Kunst und Mode, magische Anziehungskraft – auch aus dem Jenseits, japanische Mystik und wahre Liebe.

Mir persönlich haben zwei Komponenten dieses gelungenen Debütromans besonders gut gefallen: Die Verehrung für Zeichner und die Zeichenkunst, welche sich durch die gesamte Handlung zieht, und natürlich Bratto Pitto, die schlimme Nacktkatze mit den gräßlichen Angewohnheiten.

Yasmin Shakarami lässt uns in diesem wirklich witzigen, romantischen und abenteuerreichen Crossover-Schmöker teilhaben an Malus Sternstunden der interkulturellen Missgeschicke.

Zum Abtauchen in die faszinierende Welt Tokios. Ab 14 Jahren aufwärts.

(Evi Junker)


Yasmin Shakarami: Tokioregen. cbj 2023, € 17,00.

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