Der junge finnische Autor hat mit seinem Erstling mehrere Preise eingeheimst einschließlich Krimi des Jahres 2020. Jetzt ist dieser Geheimtipp aus Finnland endlich auch in der deutschen Übersetzung erschienen.

November 2018 in Pori, einer Hafenstadt in Finnland: Jari Paloviita, frisch ernannter Kommissarischer Leiter der Kriminalpolizei, muss sich gleich zu Beginn mit einem Mordfall befassen. Auf den ersten Blick scheint es sich um einen Fall wie jeder andere zu handeln. Nach einer ausufernden Feier wurde ein Mann stark alkoholisiert und mit mehreren Messerstichen getötet in einer Holzhütte aufgefunden. Mögliche Zeugen stehen noch unter starkem Alkoholgenuss und sind daher nicht wirklich vernehmungsfähig. Die Tatwaffe ist nicht auffindbar. Die Ermittlungen geraten kurz ins Stocken. Doch dann wird im nicht weit entfernten Wald ein Verdächtiger blutverschmiert aufgefunden.

Alles scheint jetzt klar zu sein, bis Jari erfährt um wen es sich handelt. Antti Mielonen, sein ehemals bester Freund aus der Jugendzeit, steht nach fast 30 Jahren als Verdächtiger in einem Mordfall vor ihm. Spätestens jetzt wird aus einem scheinbar normalen Fall der schwierigste Fall, den er jemals hatte. Einst hatten sich die beiden aus total unterschiedlichen Milieus stammenden Freunde ewige Freundschaft geschworen. Hinzu kommt, dass Antti seinem Freund damals das Leben gerettet hat. Damals das ist dieser schicksalhafte Sommer 1991, der das Leben der beiden Jungen für immer verändert hat.

So wird aus einem scheinbaren Mainstream-Krimi ein Drama um zwei Erwachsene, die sich entscheiden müssen, ihrer Freundschaft nachzugeben oder Gerechtigkeit walten zu lassen. Der Leser fragt sich unwillkürlich, wie hätte ich gehandelt. Eine nuancierte Figurenzeichnung sowie eine komplexe, hochdramatische Handlung zeichnen diesen Roman besonders aus.  Die Geschichte wird auf zwei gut strukturierten Zeitebenen erzählt und entwickelt so eine ganz spezielle Spannung. Ein anspruchsvoller Kriminalroman, aus der Masse herausragend und absolut empfehlenswert!

(Sylvia Jongebloed)

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