Die Regierungsbildung in Thüringen ist eine Zäsur. Zum ersten Mal wurde in der BRD ein Regierungsoberhaupt gewählt mit Stimmen einer rechtspopulistischen bis rechtsextremen Partei. Warum das so ein fataler Vorgang ist, zeigt das bereits 2018 erschienene Buch „Wie Demokratien sterben“ der Harvard-Professoren Levitsky und Ziblatt.

Am Beispiel der Agitation Trumps und einiger autoritärer Politiker der jüngeren Vergangenheit zeigen sie auf, wie leicht scheinbar stabile demokratische Strukturen beschädigt werden können. Das Buch beschreibt ehemalige Demokratien, die in einem schleichenden Prozess zu Autokratien wurden. Es zeigt, was passieren kann, wenn eine Krise die öffentliche Meinung beherrscht. Was es bedeutet, wenn populistischen Politikern der Respekt vor demokratischen Institutionen fehlt. Und wohin es führen kann, wenn demokratische Parteien in ihrer Wächterfunktion versagen und sich nicht ausreichend von extremistischen, antidemokratischen Parteien und Politikern distanzieren.

Ein leider hochaktuelles Buch, das Pflichtlektüre für jeden sein sollte. Vor allem, aber nicht nur für politische Funktionsträger.

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