Die amerikanische Krimiautorin hat nach ihrem Jurastudium in New York als Anwältin gearbeitet. Mit ihrem aktuellen Thriller beweist sie einmal mehr, dass sie weiß wovon sie schreibt. Was auf den ersten Blick scheinbar als Beziehungsgeschichte beginnt, entpuppt sich sehr schnell als Krimidrama der besonderen Art.

Die auf Wirtschaftsrecht spezialisierte New Yorker Anwältin Lizzie ist gerade dabei, ihre immer massiver werdenden Eheprobleme zu lösen, als sie ein Hilferuf ihres ehemaligen Studienfreundes Zach ereilt. Er wird beschuldigt, seine Frau Amanda nach einer Party umgebracht zu haben, und sitzt bereits in Untersuchungshaft. Nach anfänglichem Zögern, weil es sich nicht um ihr Fachgebiet handelt, lässt sie sich dazu überreden, das Mandat anzunehmen.  Lizzie glaubt zwar seinen Unschuldsbeteuerungen, stößt aber im Laufe ihrer Nachforschungen zunehmend auf Widersprüche und ist davon überzeugt, dass er mehr als einmal lügt. Wie war die Ehe der beiden wirklich und welche Rolle spielen Zachs elitären Freunde dabei. Nach und nach beginnen die Fassaden der feinen High Society zu bröckeln und kaum einer steht noch mit weißer Weste da. Nichts ist so, wie es auf dem ersten Blick scheint. Jeder der Beteiligten spielt sein Spiel und verfolgt seine nicht immer hehren Ziele.

Die Geschichte wird auf mehreren Ebenen erzählt. In der Gegenwart verfolgen wir die Geschehnisse aus der Sicht der Protagonistin, der Anwältin Lizzie. In Rückblenden werden die Vorkommnisse vor der Party aus Amandas Sicht wiedergegeben. Verhörprotokolle und Auszüge aus Firmenakten vervollständigen die Fakten und lassen nach und nach aus vielen kleinen Puzzleteilen ein ganzes Bild entstehen.

Durch diesen Kunstgriff sowie viele falsche Fährten wird der Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende kontinuierlich hochgehalten. Kurze schnelle Kapitel tun ein Übriges dazu und verführen den Leser zum zügigen Durchlesen. Eine punktierte Charakterzeichnung lässt die Figuren bildhaft werden. Entstanden ist ein rasanter Thriller, der an der Oberflächlichkeit einer „Mehr Schein als Sein-Gesellschaft“ empfindlich kratzt und dadurch viel mehr ist als ein normaler Krimi, sondern sich immer mehr zu einem Gesellschaftsdrama entwickelt.

(Sylvia Jongebloed)

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