Oliver Buslau ist ein vielseitiger Künstler. Er schreibt Bergische Krimis, historische Romane und Sachbücher über klassische Musik. Außerdem ist er Journalist, spielt Bratsche im Sinfonieorchester Bergisch Gladbach – und legt mit „Feuer im Elysium“ nun ein opulentes Buch vor, das seine Interessen zu einem dichten Spannungsroman verknüpft.

Die Geschichte spielt in den 1820er Jahren, in einer Zeit voller politischer und gesellschaftlicher Umbrüche. Die Französische Revolution, der Aufstieg Napoleons und die Kriege gegen seine Herrschaft hatten in Europa deutliche Spuren hinterlassen. Eine liberale Neuordnung der Gesellschaft schien machbar zu sein. Viele Studenten organisierten sich politisch und träumten von einem deutschen Nationalstaat. 1815 mit dem Wiener Kongress dann die Ernüchterung: Die Herrschaft des Adels wurde erneut gefestigt. Metternichs Restauration setzte ein und mit ihr die gnadenlose Verfolgung von Revolutionären und verbotenen Schriften.

Mitten in diese Zeit voller Gefahren katapultiert uns Oliver Buslau. Hauptfigur ist Sebastian Reiser, Bediensteter eines Adligen, Verwalter dessen Schlosses, und nach einem mysteriösen Todesfall plötzlich mittellos. Er kommt nach Wien, dem bombastischen Zentrum des Kaiserreichs und der Repression. In dieser Riesenstadt befindet sich bereits der Student Theodor Kreutz, den wir in einem zweiten Handlungsstrang auf seiner Flucht vor dem Zugriff der kaiserlichen Obrigkeit begleiten. Er lebt im Untergrund, seitdem er sich mit den umstürzlerischen Ideen der Burschenschaften anfreundete. Ein rätselhafter Brief lockte ihn nach Wien. Doch dort findet kein geheimes Treffen von Revolutionären statt, wie er hoffte – sondern von Musikern. Dazu fällt immer wieder der Name des damals höchst umstrittenen Beethoven, der zu dieser Zeit mit seinen völlig andersartigen Kompositionen die Musikwelt umkrempelte. Überhaupt spielen die Wiener Musikszene und die berühmte 9. Sinfonie wichtige Rollen in diesem historischen Krimi.

Das alles liest sich fesselnd, unterhaltsam und sehr anschaulich. Wir sitzen neben Reiser in der Kutsche, wir schleichen uns gemeinsam mit Kreutz in das gut bewachte Wien. Detailreiche Beschreibungen des damaligen Lebens, der städtischen Architektur und der historischen Hintergründe machen das Zeitgeschehen nachfühlbar. Wir sind hineinversetzt in eine andere, plötzlich nicht mehr ganz so fremde Welt. Das macht das Buch zu einem echten Highlight in seinem Genre.

Wir freuen uns sehr, dass wir es schon lesen durften – denn es wird erst Ende Januar erscheinen. Der Verlag hat uns netterweise ein Vorabexemplar geschenkt (danke!). Wir haben nämlich die große Ehre, Gastgeber der Premierenlesung zu sein! Möchten Sie gern die Lesung erleben? Dann beeilen Sie sich und reservieren Sie Ihr Ticket! Wir sind fast ausverkauft.

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