„Wer verstehen will, was die Spitzenpolitik mit einem Menschen machen kann, muss Martin Schulz im Februar 2017 und an diesem Abend des 12. Februar 2018 erlebt haben. Er ist als Politiker erledigt, als Mensch desillusioniert.“

So beginnt die „Die Schulz-Story“, das Buch zur Spiegel-Reportage „Mannomannomann“ . Diese Reportage ist ein journalistisches Meisterwerk wie aus dem Lehrbuch und sorgte im September 2017 für Furore. Markus Feldenkirchen durfte Martin Schulz während des Wahlkampfs begleiten. Dabei konnte er dem Kanzlerkandidaten so nah kommen, ihn so authentisch erleben, wie es noch nie ein deutscher Spitzenpolitiker gegenüber einem Pressevertreter zugelassen hatte.  Das Fachblatt „Medium Magazin“ kürte den Autor dann auch zum „Journalist des Jahres 2017“, denn mit seiner Reportage gelang ihm „eine Geschichte, die den hektischen Politikalltag überdauern wird, weil sie eine bisher kaum gekannte Transparenz des Politikbetriebs schuf“, so die Begründung.

Das Buch „Die Schulz-Story“ führt weiter, was mit der Reportage begann. Wir erleben sämtliche Höhen und Tiefen des Wahlkampfs, nehmen teil an Strategiesitzungen und werden Zeugen einer langsamen Veränderung des Menschen Martin Schulz. Er ließ die Nähe des Journalisten ursprünglich zu, um den Bürgern Einblicke in die unbekannte Seite der Spitzenpolitik zu gewähren. Er wollte ehrliche Politik in all ihren Facetten zeigen. Nun steht er vor dem Scherbenhaufen seiner politischen Karriere, so muss man es wohl sagen, und erscheint von außen betrachtet als der unehrlichste und machtbesessenste Politiker von allen. Wie konnte es soweit kommen?

Markus Feldenkirchen hält einige Antworten auf diese Frage bereit. Mit dem Buch zeigt sich deutlich, warum er einer der besten Journalisten des Landes ist. Er versteht es wie kaum ein anderer, pointiert, spannend und engagiert zu schreiben. Gleichzeitig transportiert er eine Unmenge an Wissen und lenkt den Blick auf Dinge, die oft verborgen bleiben. Immer bleibt er respektvoll, immer weiß er die Zwischentöne zwischen schwarz und weiß aufzuzeigen. Das Buch nennt viele Facetten des Bundestagswahlkampfs und des politischen Systems, die mir nicht präsent waren. Die Rolle der Öffentlichkeit habe ich selten so treffend analysiert empfunden. Und meine Achtung vor den Spitzenpolitikern, die wahrlich einen Knochenjob erledigen, ist extrem gestiegen. Fazit: „Die Schulz-Story“ ist ein spannendes Doku-Drama mit viel kluger Weitsicht und sollte von allen gelesen werden – besonders von denjenigen, die sich von „denen da oben“ entfremdet fühlen.

Soweit zum Buch. Wussten Sie, dass Markus Feldenkirchen seine journalistische Laufbahn in Bergisch Gladbach begann, nämlich am AMG (wo er eine Schülerzeitung gründete) und bei der Bergischen Landeszeitung (wo er als freier Mitarbeiter arbeitete)? Als wir im Winter die Ankündigung für dieses Buch sahen, fackelten wir daher nicht lange, sondern luden ihn in die alte Heimat ein. Und er kommt: Am 10. April liest er aus seinem Buch in der Preußischen Turnhalle am Schloss Bensberg. Infos zu unserer Lesung finden Sie hier.

Das Buch ist 2018 bei DVA erschienen (€ 20,00).

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