Harmonie, 26 Jahre, sucht einen Job. Fleur, 76 Jahre, braucht jemanden, der ihren Hund betreut.

Soweit scheint alles zu passen. Doch Harmonie hat das Tourette-Syndrom, beschimpft ihr Gegenüber wüst und zerstört unkontrolliert Dinge. Fleur ist schwer übergewichtig, von Ängsten geplagt, meidet fremde Menschen und die Öffentlichkeit. Sie vertraut allein ihrem russischen Therapeuten. Mylord, ihr kleiner und ebenfalls sehr rundlicher Hund, ist ihr Lebensinhalt. Mylords kürzlich erlittener Herzanfall zwingt Fleur nun dazu, Kontakt zu Fremden aufzunehmen. Denn während sie zur Therapie geht, soll ihr kleiner Liebling auf keinen Fall allein bleiben. Auf die Gespräche mit Dr. Borodin möchte Fleur aber auf gar keinen Fall verzichten.

Die erste Begegnung der beiden Frauen verläuft alles andere als vielversprechend. Geschockt durch eine obszöne Beschimpfung, die Harmonie Fleur an deren Wohnungstür entgegenbrüllt, möchte Fleur die schwere Sicherheitstür wieder zuschlagen, wirft sich mit ihrem gesamten Gewicht dagegen und bricht dabei den Arm der jungen Frau, die in diesem Moment eintreten wollte. Harmonie aber lässt sich von dem ganzen Chaos nicht beirren und möchte den Job auf jeden Fall annehmen. Fleur, von schlechtem Gewissen getrieben, stellt die junge Frau ein.

So beginnt eine ungewöhnliche Freundschaftsgeschichte. Die beiden unterschiedlichen Frauen und ihre jeweils nicht sehr glücklichen Lebensgeschichten werden von Marie-Sabine Roger liebevoll dargestellt. Viel Situationskomik und die charmanten Nebenfiguren machen „Wenn das Schicksal anklopft, mach auf“ zu einer wirklich zauberhaften Lektüre.

Sehr lustig, manchmal traurig und voller Hoffnung.

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