Becoming von Michelle Obama war kaum ausgeliefert, schon hatte es sich an die Spitze der Bestsellerlisten katapultiert. Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Und bei Funk: Kein einziges Sachbuch haben wir im letzten Jahr öfter verkauft als dieses. Dabei war es erst Mitte November erschienen. Eigentlich unglaublich! Kann dieses Buch denn auch was oder war das nur ein kurzlebiger Medien-Hype?

Ganz klare Sache: Ja, es kann was! Es ist ein wirklich tolles Buch. Michelle Obama ist eine umwerfende und hyperintelligente Frau. Sie hat einiges zu erzählen, und zwar nicht nur aus der Zeit der Präsidentschaft ihres Ehemanns, sondern auch – und vielleicht sogar vor allem – aus der Zeit davor. Wie sie sich aus denkbar benachteiligten Verhältnissen hochgearbeitet hat, wie sie sich gegenüber Diskriminierung gewehrt hat, wie sie sich nie klein machen ließ, wie sie nach ihren eigenen Werten gelebt hat, wie sie ihre Ziele verfolgt hat, das ist extrem beeindruckend und verdient Standing Ovations.

Das Buch startet mit ihrer Kindheit in Chicago, mit ihrer liebevollen Familie und ihren ersten Karriereschritten. Dabei ist sie erstaunlich offen und schreibt auch über Dinge, die eine Person des öffentlichen Lebens normalerweise vermutlich eher unter Verschluss hält. „Schonungslos ehrlich“, „setzt neue Maßstäbe“, „hebt das Genre auf eine neue Stufe“, las ich in Rezensionen. Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur: Dies ist ein Buch mit einer ungeheuren Sogwirkung, das mich nicht mehr loslässt. Anregend, nachdenklich, unterhaltsam, spannend, horizonterweiternd. All dies ist Becoming. Ich freue mich auf meinen Feierabend, wenn ich mich wieder dieser großartigen Lektüre widmen kann.

Teilen Sie diesen Beitrag - Wählen Sie die Plattform